Streitpunkt: Frikadellen-Diebstahl – alles nur ein Bagatelle?

Der Fokus tituliert in der Kolumne von Harald Schmidt mit “Kündigungsgrund Frikadelle“, im Stern heißt es “Wenn eine Frikadelle den Job kostet“, doch im Grunde geht es bei der aktuellen Diskussion doch nur um eine einzige Frage: “Ab wann ist ein Diebstahl ein Diebstahl und keine Bagatelle mehr?”

Der Generalsekretär der nordrhein-westfälischen SPD, Michael Groschek, forderte am Mittwoch die Rücknahme der Kündigung. “Wir dürfen nicht dulden, dass Manager trotz Fehlspekulationen in Millionenhöhe dicke Abfindungen kassieren und kleine Leute wegen eines Wurstbrötchens auf die Straße gesetzt werden”, sagte er. Dies sei “unmenschlich und unmoralisch”. Groschek forderte die Mitgliedsunternehmen des Verbandes auf, Druck auf die Verantwortlichen auszuüben.

Stellt sich natürlich die Frage, was der Geschäftsführer des “Bauverband Westfalen in Dortmund” mit einem Bank-Manager gemein hat – außer die Bezeichnung “Manager”? Langt die bloße “Simplifizierung” der Berufsbezeichnung, um von einem Menschen auf den anderen zu schließen? Nein, so leicht, wie es sich der “SPD-Sekretär” hier machen will, ist es nicht!

Welche Grenzen für Diebstahl gibt es? Ab wann tut es “weh”?

  1. Eine 1-Euro-Münze?
  2. Ein Brötchen?
  3. Ein “hunderter”?
  4. Eintausend Euro?
  5. Ein ganzes Auto?

Abhängig von den persönlichen Umständen ist bereits Punkt 1 ein schweres Delikt, denn für einen Schüler der 1. oder 2. Klasse entspricht die Münze bereits einem hohen Anteil – wenn nicht sogar seinem ganzen Taschengeld. Wie würden Sie sich fühlen, wenn man Ihnen ein Viertel oder die Hälfte Ihres monatlichen Netto-Gehalts stiehlt?

Moral ist und wird zumeist aufgrund des persönlichen Standpunktes ausgelegt, macht die Entscheidung aber nicht richtiger …

Ich persönlich hätte vielleicht mit einer Abmahnung auf einen Bagatelle-Diebstahl reagiert, andererseits kann ich die Reaktion und Argumentation nachvollziehen und akzeptieren:

„Nach außen wirkt das natürlich wie eine Bagatelle. Wir haben hier aber hochsensible Daten zu verarbeiten. Und wenn Sie jemandem nicht mehr vertrauen, macht das kein gutes Gefühl.“

Quelle: Bauverbands-Geschäftsführer Hermann Schulte-Hiltrop (51) / bild.de

Diebstahl ist Diebstahl und ganz gleich, wie die “Opfer” reagieren: Der Täter hat es bereits bei der Tat in der Hand! Für mich persönlich ist es aus moralischer Sicht egal, ob ich einen Cent oder tausend Euro stehle…

Anderer Meinung? Dann her damit …

Eine Antwort auf „Streitpunkt: Frikadellen-Diebstahl – alles nur ein Bagatelle?“

  1. Moin Stephan,

    daher der “Bauverband” ;-)))

    Diebstahl ist Diebstahl, da gebe ich dir schon recht aber wegen einer Frikadelle jemanden entlassen, geht dann doch zu weit …

    Schönen Tag noch,

    Jürgen

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